Archäologen entdecken edlen Elfenbeinkamm und "Liebespaar"

 

archaeologieQuelle: BR24Deiningen (dpa) - Ein Ausgrabungsgebiet in Nordschwaben hat sich für Archäologen in den vergangenen Monaten zu einem wahren Eldorado entwickelt. In Gräbern aus dem 6. Jahrhundert wurden kostbare Gegenstände sowie ein händchenhaltendes Liebespaar entdeckt. Unter anderem wurden ein verzierter Elfenbeinkamm und eine Schale aus Afrika entdeckt.

Nördlich der Alpen seien diese beiden etwa 1500 Jahre alten Gegenstände bislang einmalig, berichtete das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege am Freitag. "Die beiden Funde müssen damals echte Luxusgüter gewesen sein", sagte Bayerns Generalkonservator Mathias Pfeil.

Archäologisch weniger spektakulär, aber ebenfalls höchst ungewöhnlich ist die Art und Weise, wie ein Liebespaar damals beigesetzt wurde. Die beiden wurden händchenhaltend in ihre letzte Ruhestätte gelegt. Links sei der Mann beerdigt worden, erläuterte die Sprecherin des Landesamtes, Juliane Grimm- von Wedemeyer. Er sei in seinen 20er Lebensjahren gestorben. Rechts daneben habe seine Frau, vermutlich zwischen 25 und 35 Jahre alt, gelegen. Zunächst hatte der Bayerische Rundfunk über das Doppelgrab berichtet.

Ähnliche Bestattungsszenen sind bereits früher bekannt geworden. So wurden 2007 beispielsweise in Mantua in Norditalien die Skelette eines Paares gefunden, die vor mehr als 5000 Jahren eng umschlungen und Kopf an Kopf beigesetzt wurden.

Archäologen hatten in Deiningen (Landkreis Donau-Ries) den Boden eines Neubaugebietes untersucht und waren dabei auf die Gräber gestoßen. Solche Ausgrabungen gibt es häufig im Vorfeld von großen Bauprojekten routinemäßig. Bereits in den 1930er Jahren gab es dort bei Deiningen erste Entdeckungen. Letztlich sind inzwischen auf dem Areal mehr als 100 Gräber bekannt.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

 

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